Sie sind Opfer des Nationalsozialismus und des Kommunismus, zählen zu den Reinheitsmärtyrern oder kommen bei der Ausbreitung des Evangeliums in den Missionsgebieten ums Leben. Rund 700 deutsche Blutzeugen des 20. Jahrhunderts sind in das „Deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts“ aufgenommen worden. Papst Johannes Paul II. hatte 1994 dazu aufgerufen, alle Männer und Frauen dem Vergessen zu entreißen, die um des christlichen Glaubens willen verfolgt und gewaltsam getötet worden sind. Ergebnis dieses Appells sind die zum Heiligen Jahr 2000 in vielen Ländern erstellten Martyrologien mit den Namen und Viten der Blutzeugen – in Deutschland das im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz von Helmut Moll herausgegebene zweibändige Werk. Aus dem Bistum Würzburg zählen zu den Blutzeugen aus der Zeit des Nationalsozialismus Pfarrer Georg Häfner, Pater Engelmar Unzeitig, Dr. Karl Ludwig Freiherr von und zu Guttenberg, Franz Herbert, Fred Joseph und Dr. Franz Sperr. In der Mission verloren folgende aus der Diözese Würzburg stammenden Frauen und Männer ihr Leben im Einsatz für die Ausbreitung des Evangeliums: Schwester M. Cordula Ebert (Obereschenbach), Pater Franz Winzenhörlein (Estenfeld), Schwester Arildis Engelbrecht (Röthlein), Schwester Theresildis Brendler (Estenfeld), Pater Witmar Farrenkopf (Neudorf bei Amorbach), Bruder Petrus Gernert (Kleinwenkheim), Pater Dr. Lucius Roth (Weichtungen), Bruder Gregor Giegerich (Großwallstadt) und Bischof Adolph Schmitt (Rimpar). Allen ist gemeinsam, dass sie einen gewaltsamen Tod erlitten, dass ihre Verfolger vom Motiv des Glaubens- oder Kirchenhasses geleitet wurden und dass sich diese Märtyrer in Gottes Willen fügten. Heilige oder Selige sind diese Blutzeugen des 20. Jahrhunderts meist nicht. Aber sie gelten als Vorbilder im Glauben, als Vorbilder für unser Leben.
Zeugen für Christus. Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts. Herausgegeben von Helmut Moll im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz. 5. erweiterte und aktualisierte Auflage, Paderborn 2010, ISBN 978-3-506-75778-4.